TRAUMATA BEI KINDERN UND JUGENDLICHEN
Nicht was wir erleben, sondern wie wir empfinden, was wir erleben, macht unser Schicksal aus.
(Marie von Ebner-Eschenbach)
 Ereignisse, die als extrem bedrohlich erlebt werden und Gefühle wie absolute Hilf- und Machtlosigkeit oder extreme Angst hervorrufen, können zu einer massiven Verletzung der Psyche führen. Der Fachausdruck dafür ist „psychisches Trauma".
Ereignisse, die als extrem bedrohlich erlebt werden und Gefühle wie absolute Hilf- und Machtlosigkeit oder extreme Angst hervorrufen, können zu einer massiven Verletzung der Psyche führen. Der Fachausdruck dafür ist „psychisches Trauma".
Wodurch entstehen Traumatisierungen?
Traumata können verursacht werden durch z.B.:
- Gewalt in jeder Form (familiäre Gewalt, Kriegserlebnisse)
- Naturkatastrophen (auch Filme und Bilder von solchen Ereignissen)
- Unfälle (auch wenn andere Menschen davon betroffen sind)
- Krankheiten (auch wenn andere Menschen davon erzählen)
- Todesfälle, Verluste
- körperliche oder psychische Vernachlässigung
- Missbrauch, Misshandlung
Traumatisierungen können vielfältige Erscheinungsformen annehmen
- Erinnerungen, sogenannte Flashbacks (Bilder, Geräusche, Gerüchen, Gedanken, Körperempfindungen...) treten überfallsartig auf und versetzen die Betroffenen in einen ähnlich belastenden Zustand wie während der Traumatisierung selbst
- Angst vor- und Vermeidung von Situationen oder Dingen, die mit dem Trauma zusammenhängen (z.B. Angst vor bzw. Vermeidung von Autofahrten,...)
- Unruhe, Schreckhaftigkeit, ständige Wachsamkeit und Kontrolle der Umgebung
- Ein- und Durchschlafprobleme
- belastende Träume
- Erinnerungslücken (Teile oder das ganze Erlebnis scheinen vergessen)
- unklare körperliche Beschwerden (Schmerzen, Atem- & Herzbeschwerden)
- Konzentrations- und Gedächtnisprobleme
- Unerwartete Schulprobleme
- Rückfall auf frühere Entwicklungsstufen
- plötzliche Reizbarkeit und aggressives Verhalten
- Traurigkeit, Antriebslosigkeit, Gedanken an den Tod
- Ablenkung durch extremes Fernsehen, Spielen, Essen, Suchtmittel
- unpassende plötzliche Bravheit, Fröhlichkeit oder Euphorie
Wie können Kinder und Jugendliche bei der Bewältigung unterstützt werden?
- Sicherheit hilft (keine Wiederholung der traumatisierenden Situation)
- Kindgerechtes Sprechen darüber ohne zu überfordern hilft bei der Verarbeitung
- Ablenkung hilft dabei, Erholung zu finden
- Rituale durchführen, die bei der Bearbeitung von Trauer und Erinnerungen helfen
- Zusätzliche Belastungen und Veränderungen sollten möglichst vermieden werden
- Holen Sie für sich bzw. Ihre Kinder eher früher als später Unterstützung