Erwartungen an Psychotherapie

 

Es gibt keinen Weg zum Glück. Glücklichsein ist der Weg.

(Buddha)

 

 

 

 

 

 

Wer braucht Psychotherapie?

Jeder von uns könnte psychisch krank werden oder wegen Problemen Unterstützung aufsuchen.
Unter gewissen Bedingungen benötigt jeder Mensch Unterstützung von anderen. Manchmal kann das soziale Umfeld bereits helfen, manchmal ist das Aufsuchen von Fachkräften notwendig. Wenn es um seelische / psychische Probleme geht, sind PsychologInnen und PsychotherapeutInnen die entsprechenden Fachleute.
Eine Person sucht heute Therapie auf, wenn sie/er unter Problemen oder Erkrankungen leidet und Veränderungen erreichen möchte.
Andere suchen PsychotherapeutInnen auf, um Ihre Probleme besser zu verstehen und um eine Verbesserung ihrer Lebenssituation zu erreichen.
Die Aufgabe von PsychotherapeutInnen besteht darin, PatientInnen beim Erreichen dieser individuellen Ziele zu unterstützen.

Was ist eine Psychotherapie?

Nur jemand, der in der Liste des Bundesministeriums („PsychotherapeutInnenliste") eingetragen ist, darf Psychotherapie durchführen.
Laut Psychotherapie-Richtlinien ist qualifizierte Psychotherapie: „der Einsatz geplanter Maßnahmen bei anerkannten Krankheitsbildern mit zielgerichtetem Prozess durch spezifische Interventionen unter Anwendung theoriegeleiteter Verfahren durch ausgebildeten Therapeuten".

Was passiert im Verlauf von Psychotherapie?

Das konkrete Geschehen innerhalb der Psychotherapie hängt stark von der aktuellen Problematik und den individuellen Zielen des/r PatientIn ab.
Der Erstkontakt mit einer/m TherapeutIn sollte eine Klärung der aktuellen Probleme bzw. Erkrankung umfassen. Dabei sollte besprochen werden, ob überhaupt eine Psychotherapie notwendig ist, ob die jeweilige Psychotherapiemethode für den/die PatientIn günstig ist, welche Settingbedingungen einer Psychotherapie günstig wären (Intervall, Absagemodalitäten & Aspekte der Finanzierung, etc.).
Eine erste Sitzung sollte auch dazu dienen, dass der/die PatientIn die Möglichkeit hat, zu überprüfen, ob er/sie sich in der therapeutischen Situation wohl fühlt, und ob er/sie sich vorstellen kann, mit diesem/r TherapeutIn eine Arbeitsbeziehung einzugehen.
Ein Erstgespräch verpflichtet weder die/den PatientIn noch den/die PsychotherapeutIn zu einem weiteren (langfristigen) Zusammenarbeiten.
Wenn es zu einer Zusammenarbeit kommt, ist es in jeder guten Psychotherapie notwendig, Am Anfang eine gewisse diagnostische Phase durchzumachen (genauere Abklärung der Problematik, Erfassung der Erkrankung).
Parallel dazu findet zumeist das Erstellen von Zielen der Therapie statt, um im weiteren Verlauf der Therapie auch feststellen zu können, welche Veränderungen stattgefunden haben und um zu wissen, wann die Therapie zu Ende ist.
In der Verhaltenstherapie ist es bei manchen Problemen notwendig mit Hilfe von Trainingsübungen („Hausübungen") zwischen den einzelnen Sitzungen zu arbeiten. Dies passiert z.B. um Therapiefortschritte gut einschätzen zu können, oder um gewisse Verhaltensweisen genau analysieren zu können.
Genauso können in der Therapie Rollenspiele oder Gedankenexperimente eingesetzt werden.
In einer Psychotherapie sollte an den aktuellen Problemen gearbeitet und basierend auf individuellen Stärken / Schwächen / Fähigkeiten des/r PatientIn an gemeinsamen Lösungen gearbeitet werden.
Die Dauer der Therapie hängt stark von der aktuellen Problematik, von der Dauer des Bestehens und von der Ausprägung der Probleme sowie von den Therapiezielen ab.

Was kann eine Psychotherapie NICHT?

Was sollte in der Psychotherapie NICHT passieren?

Für professionelle Therapeuten sind die Schweigepflicht und Menschenrechte Voraussetzungen für ihr Arbeiten.
Psychotherapeuten mit entsprechender Aus- und Weiterbildung sowie Anerkennung durch das Bundesministerium („eingetragene PsychotherapeutInnen") haben sich an bestimmte berufsethische Regeln zu halten Eine therapeutische Beziehung beruht auf gegenseitigem Vertrauen und Respekt. Wenn einer der beiden Partner dieses Vertrauen verletzt, so ist dies üblicherweise ein Grund für eine Beendigung der Therapie.
Psychotherapeuten sollten nicht versuchen, ihre eigenen Werte, Anschauungen oder Lebensstile dem/der KlientIn überzustülpen, sondern dem/der PatientIn gegenüber wertfrei sein.
Es existiert eine kleine Gruppe von Ausnahmen z. B. Äußerungen von Selbst- oder Fremdgefährdung, rücksichtsloses oder gefährliches Verhalten, wo auch PsychotherapeutInnen aktiv Stellung beziehen sollten.
Selbstverständlich sind innerhalb einer therapeutischen Beziehung körperlicher, psychischer Missbrauch oder sexueller Kontakt verboten.

Wenn Sie als Patient oder Angehörige/r der Auffassung sind, dass TherapeutInnen diese Grenzen überschreitet, sollten Sie Ihre Bedenken ehest ansprechen, und falls dies weiter nicht berücksichtigt wird, sollten Sie umgehend eine/n anderen TherapeutIn aufsuchen oder zwecks Rücksprache den entsprechenden Berufsverband kontaktieren.


Sie haben die Möglichkeit, Beschwerden vorzubringen:

link www.oebvp.at (Österreichischer Bundesverband für Psychotherapie),

link www.boep.or.at (Berufsverband österreichischer PsychologInnen).

link www.bmg.gv.at (Bundesministerium).