INFORMATIONEN ZU SCHLAFSTÖRUNGEN

 

Ein großer Teil der Sorgen besteht aus unbegründeter Furcht.

(Jean-Paul Sartre)

 

Einleitung

Etwa ein Drittel unseres Lebens verbringen wir im Schlaf.
Früher nahm man an, dass Schlaf ausschließlich der körperlichen Regeneration diene, heute wissen wir, dass er für das geistige Wohlbefinden und für das emotionale Gleichgewicht mindestens genauso wichtig ist.
Während der gesamten Schlafdauer ist unser  Gehirn aktiv und verarbeitet Tageserlebnisse, es werden auch wichtige Erfahrungen im Gedächtnis gespeichert und sogar Lösungen für aufgetretene Probleme entworfen.
Während des Schlafes verändern sich eine Vielzahl körperlicher Zustände, z.B. die Körpertemperatur, die Muskelspannung und der Sauerstoffgehalt im Blut.
Es kann kein allgemeingültiges „Schlafsoll" genannt werden, da das Bedürfnis nach Schlaf je nach Person, Alter oder auch Schlafgewohnheiten individuell stark unterschiedlich sein kann.
Als ein ungefährer Richtwert wird heute eine Schlafdauer von ca. sieben Stunden gehandelt, wobei es jedoch umso schwieriger ist, eine Grenze für ein „Zuwenig" an Schlaf festzulegen.

Formen von Schlafstörungen

Heute können Schlafstörungen in vier Kategorien eingeteilt werden:

Ursachen für Schlafstörungen

Bei nur etwa ca. 15 Prozent der Betroffenen liegen körperliche Ursachen für die Schlafstörungen vor. Meist reicht eine ärztliche Routineuntersuchung aus, um die möglichen körperlichen Ursachen abzuklären (manchmal ist eine Abklärung im Schlaflabor günstig; z.B. um Störungen der Atmung zu untersuchen).
In der Mehrheit der Fälle ist ein chronisch erhöhtes körperliches Anspannungsniveau für die Schlafstörung verantwortlich. Diese nimmt während des Tages durch belastende Ereignisse und / oder mangelnde Stressbewältigung zu, kann in den Abendstunden jedoch nicht genügend abgebaut werden und wirkt somit den Voraussetzungen für Schlaf entgegen.
Die Schlafprobleme erzeugen ihrerseits wiederum neue Sorgen (Leistungsfähigkeit, Konzentration, Gesundheit,...) und führen zu einem noch hartnäckigeren Wunsch nach angenehmen Schlaf. Betroffene versuchen dann zumeist den Schlaf zu „erzwingen", erreichen jedoch nur das Gegenteil - noch geringere Schlafzufriedenheit.

Psychotherapie - Verhaltenstherapie

Neben der möglichen medikamentösen Therapie, stellt die Verhaltenstherapie einen gut wirksamen Ansitz dar.
Auch heute existiert noch eine Vielzahl (falscher) Mythen und Vorstellungen rund um den Schlaf. Daher stellt die „Psychoedukation" ("Was ist normaler Schlaf", Funktion des Schlafes und Formen von Schlafstörungen) eine Grundlage der Therapie dar.
Eine genaue Abklärung und Analyse der Schlafprobleme wird in der Verhaltenstherapie durch ausführliche Gespräche und Schlafprotokolle ermöglicht.
Die eigentliche verhaltenstherapeutische Behandlung setzt sowohl an der Schlafproblematik als auch an möglichen Ursachen an (z.B. Bearbeitung von Tageserleben & Stressmanagement, Zeitmanagement, ungünstige Schlafumgebung oder Gewohnheiten, Mangelnde körperliche und geistige Entspannung).